40 Jahre im SeniorenZentrum Haus am See

Seit 40 Jahren arbeitet Marianne Becker jetzt schon im SeniorenZentrum Haus am See. Das runde Berufsjubiläum beim selben Arbeitgeber ist in der heutigen Zeit eine große Ausnahme…

„Macht nur nicht so einen Aufstand“, sagt Marianne Becker, als ich mit der Kamera in die Küche komme. Die 60jährige steht nicht gerne im Mittelpunkt. Ich verspreche, dass Foto wird nicht zu groß.

An die gute alte Zeit erinnert sie sich nur zu gerne. Vier Jahrzehnte im selben Haus, das ist eine lange Zeit. Da sieht man viele Kollegen kommen und gehen und erlebt so manche Neuerungen. „Damals war alles einfacher. Heute muss es nur noch schnell beim kochen gehen, keine Zeit für ausgefallene Rezepte! “, meint Marianne Becker.  Unmittelbar nach ihrer Lehrzeit als Wirtschafterin fing Marianne Becker im neu gebauten Haus am See an. Der 21. März 1974 war ihr erster Arbeitstag. Vor dem Einzug der Bewohner hieß es erst mal Küche einräumen, Geschirr auspacken und die noch fehlenden Kochutensilien bestellen. Am 01. April kamen dann die ersten beiden Bewohner. Und das war kein Aprilscherz, denn danach ging es Schlag auf Schlag. Ein Jahr später war das Haus voll. Die Kartoffeln wurden von Hand geschält und es gab regelmäßig saarländische Hausmannskost. „Unsere Gefüllten waren erstklassig“, schwärmt sie. „Die gab es traditionell zum Sommerfest und die Besucher standen Schlange“. Dabei ergänzt sie lachend, dass die Füllung der Klöße ein Geheimrezept war. Auch der Kuchen kam damals noch aus dem eigenen Backofen und das Gemüse vom Markt. Nur in Ausnahmefällen griff man zu Tiefkühlkost. Doch dies blieb nicht lange so. Die Nachfrage stieg. Es wurde nicht mehr nur für die Bewohner gekocht, sondern auch Kindergärten und Schulen bestellten das Mittagessen im Haus am See. „In Hochzeiten kochten wir bis zu 400 Essen am Tag“, erzählt die gebürtige Selbacherin, die viele Jahre stellvertretende Küchenleiterin war.

Vor zehn Jahren kam die Übernahme durch das Cateringunternehmen Medirest und aus der ehemaligen Hausküche wurde eine moderne Großküche. Eine Bandspülmaschine hielt Einzug und ersetzte die kleinen Maschinen. „Ich möchte in der heutigen Zeit nicht mehr jung sein.“, erzählt sie und wirkt nachdenklich. Der große Druck der auf der heutigen Jugend lastet gefällt ihr nicht. „Wir hatten es einfacher!“ Wer glaubt, dass sie nach 40 Dienstjahren in der Küche die Lust am Kochen erloschen ist, der irrt, zumindest bei Marianne Becker. „Ich koche auch in der Freizeit sehr gerne und probiere mit großem Vergnügen neue Rezepte aus.“. Auch nach der Arbeit ist bei Marianne Becker Bewegung angesagt. Ihren Ausgleich bekommt sie beim walken, schwimmen und wandern.

Alle wissen ihre Erfahrung und ihren Einsatz zu schätzen. Zum 40jährigen gab es viel Blühendes. Hausleiterin Steffi Gebel gratulierte ihr und bedankte sich für die Treue, die Einsatzbereitschaft und die Verlässlichkeit in den vergangenen 40 Jahren.  Auch das SeniorenZentrum feiert dieses Jahr das große Jubiläum. Am 17. August wird es ein Wiedersehen mit vielen Weggefährten von Marianne Becker geben. Darauf freut sie sich schon sehr und hofft an diesem großen Tag auch Zeit für ausgelassene Gespräche zu finden...