02.11.2016

Auf die Haltung kommt es an

Landtagsfraktion und Kommunalpolitiker der CDU besuchten das Caritas SeniorenZentrum Haus am See in Neunkirchen/Nahe und verschafften sich damit einen Eindruck aus erster Hand. Fachkräftemangel, die geringe Wertschätzung des Altenpflegeberufes und das Betreute SeniorenWohnen standen im Mittelpunkt der Gespräche…
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Gesprächsstoff gab es für den Hermann Scharf und Hausleiterin Steffi Gebel jede Menge. Auf Initiative von Bürgermeister Andreas Veit besuchten die CDU Politiker u.a. das Caritas SeniorenZentrum Haus am See in Neunkirchen/Nahe. Steffi Gebel erläuterte den CDU Politikern die über 40-jährige Geschichte des SeniorenZentrums und stellte das Betreute SeniorenWohnen mit seinen 56 Wohneinheiten vor. „Statt einem großen Häuserblock gibt es hier kleine Bungalows und Wohnungen mit Garten und Terrasse. Hier haben die Senioren das Gefühl, mein Eigenheim ist nur etwas kleiner geworden und zudem gibt es eine umfassende Betreuung“, erklärte Steffi Gebel. Neunkirchen/Nahe ist ein knapp 900 Seelen Dorf. Den Einwohnern und den Senioren vom Haus am See wird in Sachen Infrastruktur dennoch einiges geboten: Ärzte, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Restaurants und das Freizeitzentrum Bostalsee  liegen in unmittelbarer Nähe. Ein Paradebeispiel, auf das Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit besonders stolz ist.

 

Altern in Würde

 

Die Arbeit in der Altenpflege hat sich in den letzten Jahren gravierend gewandelt. Die Aufenthaltszeiten in Altenheimen werden kürzer und die Pflege intensiver. „Eine regelrechte Lawine wird auf uns zukommen. Schon im Jahr 2020 rechnet man mit bis zu 200.000 Pflegebedürftigen pro Jahr“, erklärte Hermann Scharf. „Die zukünftigen Bewohner der Altenheime werden hochgradig dement sein. Es müssen neue Modelle her“, ergänzte Scharf. Doch die Zukunft des Alterns in Würde mit der richtigen Pflege sollte auch die Forderungen an die Zukunft der Pflege aufzeigen. „Nicht nur krebskranke Patienten sollten palliativ begleitet werde, sondern gerade Menschen mit Demenz, weil es ein sehr langer Prozess ist“, wünscht sich Steffi Gebel für die Zukunft. Obwohl sich die palliative Versorgung in den letzten Jahren viel zum Vorteil verändert hat, muss sich auf dieser „Dauerbaustelle“ noch einiges tun. Für Altenhilfeeinrichtungen eine ganz wichtige und große Aufgabe.

 

Wir benötigen mehr Hände und Geld im System

 

Die Erkenntnisse des Nachmittages lagen gar nicht so weit auseinander: „Auf die Haltung kommt es an und die Fachlichkeit“, erklärte Steffi Gebel, Hausleiterin mit Herzblut und Elan. Geringe Wertschätzung in der Altenpflege, Fachkräftemangel sowie negative Berichterstattungen über Missstände in Altenheimen sind schwierige Rahmenbedingungen und alles andere als einfache Themen. „Es ist schwierig junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern“, bestätigte Hermann Scharf. Zuviel Druck, geringe Wertschätzung, keine angemessene Vergütung, keinen sicheren Dienstplan - Pflegekräfte kommen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. „Ich habe große Sorge, was den Nachwuchs in der Ausbildung betrifft“, sagte Hermann Scharf nachdenklich. „Von 1.900 Schülern springen 700 innerhalb der ersten zwei Ausbildungsjahre ab. Wir müssen junge Leute für diesen Beruf begeistern und  ihnen die Berührungsängste nehmen“, formulierte Scharf. Anstoß für die Diskussion war u.a. die Vorschläge für das neue Pflegeberufsgesetz. Ziel der Bundesregierung ist es, Ausbildungen in der Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege zusammenzuführen, um die Grundlagen für ein Berufsbild „Pflege“ zu schaffen, dass den stetig wachsenden Anforderungen an die Pflege entsprechen soll. Dieser Vorschlag ist stark umstritten.

 

In den Gesprächen wurde klar, dass das positive Bild des Pflegeberufs in den Vordergrund gestellt werden muss. Für mehr Wertschätzung und bessere Bedingungen will sich CDU Politiker Hermann Scharf künftig stärker einsetzen. „Die Diskussion war wichtig und spannend“, resümierte Hermann Scharf und bestätigte, dass noch viele Fragen zu klären sind. Auch Bürgermeister Andreas Veit zeigte sich beeindruckt und bestätigte, es ist wichtig vor Ort zu sein und das Alltagsgeschehen aus erster Hand zu erleben…

 

Infokasten: Hermann Scharf (stellv. Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag des Saarlandes, Ruth Meyer (Landtagsmitglied der CDU des Saarlandes), Andreas Veit (Bürgermeister Nohfelden), Michael Dietz (Vorsitzender CDU Gemeinderat), Andreas Georgi (Beigeordneter der Gemeinde Nohfelden), Daniela Kolke (stellv. Vorsitzende CDU Gemeinderat), Dennis Kern (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit CDU Gemeindeverband, Erwin Barz (Ortsvorsteher Neunkirchen/Nahe)

 

 

 

Caritas Seniorenzentrum Haus am See Zur Altenheimstätte, 66625 Nohfelden - Neunkirchen/Nahe 0 68 52 / 908-0 0 68 52 / 908-405 info@haus-am-see.de
Bärbel Nickels
Hausleitung
Bärbel Nickels
Tanja Braun
Pflegedienstleitung, Stellv. Hausleitung
Tanja Braun
Qualitätsbeauftragte
Saskia Di Iorio-Schmitt