29.08.2019

Das Deutsche Palliativsiegel und die Versorgung von Schwerkranken im Pflegeheim

Im Saarbrücker Hospizgespräch am 26.08.19 stellte Einrichtungsleiterin Steffi Gebel gemeinsam mit dem Geschäftsführer des St. Jakobus Hospiz Paul Herrlein das Palliativsiegel in der konkreten Praxis vor. Dabei ging es darum aufzuzeigen, was dies für das Haus am See bedeutet und wie Bewohner, Mitarbeiter und alle Beteiligten davon profitieren.
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Als erste und einzige Pflegeeinrichtung im Saarland darf das Caritas SeniorenZentrum Haus am See das Deutsche Palliativsiegel für eine hohe Versorgungsqualität von Schwerstkranken und Sterbenden tragen. Im Saarbrücker Hospizgespräch am 26.08.19 stellte Einrichtungsleiterin Steffi Gebel gemeinsam mit dem Geschäftsführer des St. Jakobus Hospiz Paul Herrlein das Palliativsiegel in der konkreten Praxis vor. Dabei ging es darum aufzuzeigen, was dies für das Haus am See bedeutet und wie Bewohner, Mitarbeiter und alle Beteiligten davon profitieren.


„Ein Pflegeheim ist kein Hospiz!“, mit diesem Satz veranschaulichte Steffi Gebel mit welchen Herausforderungen viele Senioren- und Pflegeheime nahezu täglich konfrontiert sind. Denn Pflegeheime sind heute mehr denn je auch Orte, an denen Menschen versterben. Für die Zuhörer zeigte Paul Herrlein zunächst in einem Überblick auf, worum es bei dem Deutschen Palliativsiegel geht: Basierend auf empirischen Studien zwischen 2013 bis 2017 hat Prof. Wolfgang George das Deutsche Palliativsiegel entwickelt. Ziel ist es, die Versorgungsqualität von Sterbenden und Schwerstkranken entlang gültiger Kriterien zu bewerten und diejenigen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auszuzeichnen, welche diese in einem guten bzw. sehr guten Ausmaß erfüllen.

 

Frau Gebel machte deutlich, dass die Erlangung dieses Siegels ein langer Prozess ist, den ihre Einrichtung bereits vor vielen Jahren beschritten hat. Denn auch Menschen in Pflegeeinrichtungen sollen und müssen eine gute palliative Versorgung erhalten, um in Würde sterben zu können. Frau Gebel plädierte dafür, Palliativ Care noch vielmehr als eine Haltung, die in den Einrichtungen gelebt wird, umzusetzen. Sie erläuterte, wie ihr Team kontinuierlich daran arbeitet, die Bewohner und ihre Angehörigen zu begleiten, ein Gefühl des Dazugehörens zu vermitteln, um so jedem Patienten ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Weiterbildung ist dabei ein zentraler Schlüssel für Veränderung: Die gute Ausbildung im Bereich Palliativ Care vermittelt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein kompetenteres Auftreten und schafft eine qualitativ bessere Zusammenarbeit mit den Ärzten. Alle Beteiligten können so Betroffene und Angehörige einfühlsam unterstützen und begleiten und lassen sich in ihren Handlungen durch deren körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse leiten. Anhand der gelebten Praxis hat Steffi Gebel klar gemacht, wie es möglich sein kann, Wünsche und Sorgen der Patienten in Bezug auf die Versorgung am Lebensende aufzugreifen und nach dem Grundsatz „Selbstbestimmt leben, in Würde sterben“ Palliative Care als Lebensbegleitung zu begreifen.

 

Die Referenten endeten mit dem Zitat von Dr. Marina Kojer, eine der Säulen der Palliative Care Entwicklung „Haltung ist das Rückgrat der Palliative Care. Fehlt sie, dann fehlt das unverzichtbare „Heilmittel Mensch“.“

 

Text: Liane Stieler-Joachim, Teamleitung Unternehmenskommunikation, St. Jakobus Hospiz gemeinnützige GmbH

Bildnachweis: St. Jakobus Hospiz gGmbH/Diana Reck. Abdruck Honorarfrei 

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